Montag, 18. Juni 2012

Spinnenalarm?



Spinnenalarm in den Klassen 3a und 3b?


Die Gäste, die heute unsere Klassenzimmer besuchen, lassen nichts Gutes erahnen. 
Spinnen und Heuschrecken!


Wie beruhigend, dass sie nicht alleine gekommen sind. Ihre Reisebegleiterin, Frau C., ist studierte Zoologin und besucht unsere Schule im Auftrag des Aquazoos in Düsseldorf.


 
Mit Ihrem Besuch informiert sie unsere Schüler über das Leben und die Verhaltensweisen von Spinnen und bringt uns spannendes Informationsmaterial mit! 


Da der Besuch bei allen Drittklässlern vorgesehen ist, beginnt Frau C. ihren Vortrag zunächst in der 3b in der 4. Stunde um dann anschließend in der 5. Stunde die 3a zu besuchen.


Somit kann sich die 3a in der 4. voll auf den Kunstunterricht konzentrieren, der als Warm Up für genau diesen Vortrag ausgerichtet ist: Wir malen eine Heuschrecke.


Unsere Vorlage zum Nachmalen

Nach dem "Einmalen" für feine Konturen (rechte Tafel) geht es ans eigentliche Objekt

Manche Künstler wollen ihre Ergebnisse natürlich erst nach Fertigstellung präsentieren!
Es entstehen in dieser 4. Stunde wirklich tolle Bilder und es zeigt sich, dass die Kinder schon ein sehr gut geschultes Auge für die vielen Details der Vorlage haben. 
Sind das vielleicht die schönen Erfolge der vielen Mal- und Bastelstunden im Kunstunterricht der letzten 3 Jahre? Der Chronist meint: JA




Selbstverständlich werden die Ergebnisse anschließend fachlich beurteilt und ausgiebig besprochen.




Schließlich beginnt dann endlich die ersehnte 5. Stunde!


Frau C. betritt mit ihren Begleiterinnen unsere Klasse und beginnt ihren Vortrag zunächst mit einigen allgemeinen Einführungen und erklärt uns einige "Gliederfüßer" mit ihren Namen. 



So heißt der Schmetterling rechts oben z.B. "Poseidon-Vogelschwingen-Schmetterling"


So erfahren wir auch den wichtigsten Unterschied zwischen Säugetieren und Gliederfüßern:


- Säugetiere tragen Haare und bringen ihren Nachwuchs bei der Geburt lebend zur Welt.


- Gliederfüßer besitzen einen Chitin Panzer und legen Eier.


Zu den Gliederfüßern gehören weiterhin Insekten, Krebstiere, Kellerasseln, Tausendfüßer und Skorpione.

Faszinierend fanden wir, dass die Spinnentiere nicht einfach so wachsen wie wir Menschen. Sie werfen nämlich in bestimmten Zeitabständen einfach ihren Chitinpanzer ab, der wie ein Korsett das weitere Wachstum behindern würde. Diesen Vorgang nennt der Zoologe "Häutung".
Bei der Betrachtung der mitgebrachten "Häutungen" verschiedener Spinnen und Skorpione gab´s dann auch staunende Augen und so manches ungläubige Oh....und Ahhhh...





Nun wissen wir auch, dass der neue Chitin Panzer nach der Häutung ca. 12-18 Stunden benötigt, um wieder hart zu werden. Am Anfang ist er noch sehr hell, später dann wieder dunkel.


Nach dieser theoretischen Einführung wird es dann aber endlich "lebendig".

Die arme "Riesengespenstschrecke" musste über so manche Hand krabbeln. Hier bewiesen die Kinder "Riesenmut". 






Bange machen gilt nicht!!!!





Nach der krabbelnden Riesengespenstschrecke wird es noch einmal richtig abenteuerlich!

Die allseits gefürchtete und offenbar hoch gefährliche Vogelspinne wird Wirklichkeit!



Aber wie geht denn das?? Eine vermeintlich hochgiftige Spinne ohne Schutz auf einer menschlichen Hand? Ist das denn nicht gefährlich?

Aber nein, so erklärt uns Frau C. diesen Umstand. Der Biss einer Vogelspinne ist nicht giftiger als ein Bienenstich. Außerdem ist sie prinzipiell sehr friedlich und setzt ihren giftigen Biss nur gegen Beute ein. Und wir Menschen gehören nun mal nicht zu Ihrem Beuteschema.

Ihr Abwehrwaffe gegen unliebsame Störenfriede sind ihre Haare auf dem Hinterteil. Sie dreht sich dann um und reibt sich mit den Hinterbeinen die Haare vom Körper um sie dem "Feind" entgegen zu schleudern. Diese Haare haben dann eine juckende Wirkung!

Unser Exemplar scheint sein "Pulver" jedoch schon verschossen zu haben!!!???



Wir erfahren auch, woher der Name Vogelspinne kommt: Als die erste Spinne dieser Art 1705 entdeckt wurde, (übrigens von Maria Sibylla Merian, nach der eine Krefelder Schule benannt ist) verspeiste sie einen toten Kolibri. Daher der Name Vogelspinne. Man vermutete daher, dass sie auch Vögel toten kann, was aber  wissenschaftlich nicht nachgewiesen ist.

Der Bauch der Vogelspinne
Durch diese spannende Vorführung sind wohl viele Ängste und Abneigungen bei den Schülern beseitigt worden, zumal Frau C. sehr deutlich machte, dass es hier in Deutschland  keine giftigen Spinnen gibt. Ganz im Gegenteil, alle Spinne sind nützlich für uns Menschen, denn zu ihren Lieblingsspeisen gehören Mücken, Fliegen und andere fliegende Quälgeister.

Aber wo gibt es denn nun giftige, für Menschen gefährliche Spinnen?
Es gibt nur eine, und zwar die in Australien lebende 

Braune Trichter-Netz-Spinne!

Am Ende dieser wirkliche lebendigen und interessanten Stunde kam noch einmal die für Kinder gefährliche Vogelspinne "Wollis Faserus" zum Einsatz. 
Diese war wirklich zum Fürchten!
















Es gibt noch viele schöne Bilder zu dieser Stunde in der Bildergalerie unserer Homepage!